Hrsg. Christoph Sramek, Altenburg 2021, 328 Seiten
ISBN 978-3-95755-661-5
Vom einstimmigen Kinderlied bis zum groß besetzten Orchesterkonzert, von traditioneller Funktionalität bis zu neuen komplexen Klangkonstruktionen, von unterhaltsamer Spielmusik bis zu bedeutungsvoller Bekenntniskunst reicht die Palette der von Reinhard Pfundt (*1951) geschaffenen Werke, die in diesem Buch vollständig verzeichnet und größtenteils mit Einführungstexten, Rezensionen und Analysen zahlreicher Autoren sowie mit Notenbeispielen und Bilddokumenten versehen sind.
Der Komponist, der von 1992 bis zu seiner Emeritierung 2017 eine Professur an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ innehatte, gibt in einem zentralen Aufsatz „Anfang und Ende?“ Auskünfte über seine künstlerischen Intentionen und beschreibt die besonderen Bezüge zu Johann Sebastian Bach und Richard Wagner in seinen Werken. Äußerungen zum zeitgenössischen Musikschaffen, zur Musikgeschichte, zur Musiktheorie und Beiträge einiger seiner Schüler ergänzen den Themenkreis.
Inhalt:
Vorwort von Christoph Sramek
Zur Biografie Reinhard Pfundts
Nicht abseits vom Hörer. Einige Betrachtungen zu Leben und Werk Reinhard Pfundts. Von Christiane Schwerdtfeger
Reinhard Pfundt Werkeverzeichnis (PfWV)
Vorbemerkungen des Komponisten
Chronologisches Werkeverzeichnis. Mit Kommentaren, Notenbeispielen und Bilddokumenten
Kompositionen für die kultischen Handlungen der Christengemeinschaft
Bearbeitungen anderer Werke
Schriften 1976–1989
Analyse zu Reinhard Pfundts De profundis – Musik für Blechbläser, Harfe und Streicher. Von Christoph Sramek
Warschauer Herbst 1978. Tagebuchnotizen von Reinhard Pfundt
Stilistische Grundzüge im kompositorischen Schaffen von Reinhard Pfundt – dargestellt anhand seiner Bartók-Reflexionen. Von Christoph Sramek
Musik als Sprache. Von Reinhard Pfundt
Analyse zu Reinhard Pfundts Inventionen zu BACH für Streichorchester. Von Frank Geißler
Überlegungen zu Reinhard Pfundts Inventionen zu BACH für Streichorchester. Von Christoph Sramek
Die Bedeutung der Enharmonik für die Musikentwicklung im 20. Jahrhundert. Von Reinhard Pfundt
Dokumente 1990–2019
Lebensregel. Von Reinhard Pfundt
Nach einem Besuch in Leipzig. Aus zwei Briefen von Günther Metz
Die Maß- und Zahlenordnung des musikalischen Tonmaterials. Kolloquium zum Buch von Gottfried Steyer. Einladungstext von Christoph Sramek
Das Schiff sicher um alle Klippen manövriert. Zum 10jährigen Wirken von Prof. Reinhard Pfundt in Ämtern der Hochschule. Von Eberhard Volke
Aussageverweigerung? Gegendarstellung! Von Reinhard Pfundt
Die Herzenskräfte stärken. Zu Wolfgang Orf: Johannes Weyrauch. Ein Komponistenporträt. Von Reinhard Pfundt
Leipziger bekennen sich zu Wagner. Kolloquium zum 125. Todestag Richard Wagners. Dazu ein Brief von Joachim Herz
Die Beziehungen zwischen Natur, Mensch und Kunst, wie sie Richard Wagner in seiner Schrift Das Kunstwerk der Zukunft darstellt.
Von Reinhard Pfundt
Über die Vertiefung in ein Thema von Bach und das Nachtstück. Ein Brief von Günther Metz
Anfang und Ende? Bezüge zu Bach und Wagner in eigenen Kompositionen. Von Reinhard Pfundt
Zu Universalien der Musik und Carl Dahlhaus. Ein Brief an Seminaristen im Masterstudiengang Musiktheorie. Von Reinhard Pfundt
Über das Volkslied, Paul Hindemith und die musikalische Zukunft. Aus dem Briefwechsel Reinhard Pfundt/Günther Metz
Beiträge ehemaliger Schüler 2020
Meine Zeit als Studentin bei Prof. Reinhard Pfundt. Von Claudia Maria Laule
Mitteilung aus dem Elysium. Von Antje Sehnert
Gewissenhaftigkeit als Impuls. Von Hannes Pohlit
Die Intervalle als Urelemente der Musik. Beobachtungen zur Intervallstruktur in Reinhard Pfundts Lied Blauer Tag. Von Manuel Durão
Gedanken zur musiktheoretischen Ausbildung als Grundlage der musikalischen Interpretation. Von Christopher Tarnow
Warum wir Musik hören und leiden können. Von Jan Friedrich Ramb
Schüler von Reinhard Pfundt. Und ein Weihnachtsgruß von Jewgenij Larionow
Register
Schriften von Reinhard Pfundt
Tätigkeit als Herausgeber bzw. Lektor
Schriften über Reinhard Pfundt
Biografien der Autoren
Systematisches Werkeverzeichnis
Alphabetisches Werkeverzeichnis
Personenverzeichnis
Abkürzungen
Leipzig, Berlin (epubli), 70 Seiten
ISBN 978-3-7575-5789-8
Die Relative Solmisation verwendet zur Bezeichnung von Tonleiterstufen Silben, um über deren Hören und Singen einen emotionalen Zugang zur Tonordnung in der Musik zu vermitteln und das Notenlesen und Vom-Blatt-Singen zu erleichtern. In ihrer 1000jährigen Geschichte passte sich die Solmisation mehrfach der Musikentwicklung an. Mittlerweile sind die Silben von Tonika-Do seit mehr als 100 Jahren in Gebrauch und reformbedürftig.
Mit diesem Aufsatz wird ein Vorschlag zur partiellen Umgestaltung der Tonsilben unterbreitet. Durch den systematischen Einsatz der Vokale wird in der Damisation das musikalische Beziehungsgeflecht der Töne sinnfällig abgebildet und kann unmittelbar affektiv wahrgenommen werden. Infolgedessen verkürzt sich nicht nur der Lernprozess, sondern es werden auch musikalische Zusammenhänge erhellt, die bisher im Dunkeln lagen.
Inhalt:
Worum es geht
I. Theoretische Voraussetzungen
Tonhöhe und Tonigkeit
Oktavgleichheit und Quintverwandtschaft
Die Quint-Halbton-Korrelation
Die C-Dur-Tonleiter
Tonalität
Konsonanten und Vokale
II. Zur Geschichte der Solmisation
Guido von Arezzo
Bocedisation und Bebisation
Die Vocibus Musicalibus von Otto Gibel
Tonic-Solfa und Tonika-Do
Das Tonwort von Carl Eitz
Jale von Richard Münnich
Der Reformvorschlag von Gottfried Steyer
III. Damisation
Damisation der Dur-Tonleiter
Damisation der Moll-Tonleiter
Vergleich der Hauptdreiklänge
Harmonisches und melodisches Moll
Die Kirchentonarten
Der zwölftönige Kosmos
Da ist der Grundton
Solmisation „atonaler“ Musik?
Quint-Essenz
IV. Einige methodische Folgerungen
Handzeichen
Farbskala
Buchstabennotation?
Umgang mit Modulationen
Worauf es hinausläuft
Literaturverzeichnis
Zum Autor